Kurz hatte er gehofft, selber zum Team zu gehören, das am 13. Juni zum EM-Startspiel gegen die Schweiz antritt. Inzwischen aber ist klar, dass GC-Stürmer Mladen Petric dem kroatischen Nationalteam vor dem Fernseher die Daumen drücken muss.
Er werde erst am Ende seiner Karriere sagen können, ob der Entscheid, für Kroatien und nicht für die Schweiz zu spielen, richtig oder falsch gewesen sei. Der 23-jährige Mladen Petric will nicht jetzt schon abrechnen.
Die letzten zwei Jahre seit seinem Entscheid
bescherten Petric vor allem Enttäuschungen. Kurz vor der WM 2002 in Südkorea und Japan war er vom damaligen Coach Mirko Jozic aus dem Kader gestrichen worden. Die WM verfolgte er - wie seine Schweizer Kollegen bei GC - nur via Fernseh-Gerät. Im Nachhinein dürfte er froh darüber sein: Kroatien schied in Asien sang- und klanglos aus, das Team wurde in der Heimat gedemütigt und bald darauf praktisch aufgelöst.
Mit dem Engagement von Otto Baric keimte im Sommer 2002 bei Petric neue Hoffnung auf. Zweimal wurde er vom 71-jährigen Trainer auch aufgeboten. Gegen Wales spielte er im August 2002 eine Halbzeit, beim enttäuschenden 0:0 gegen Estland zum Auftakt der EM-Ausscheidung zwei Wochen später war er die letzte halbe Stunde dabei. Seither aber herrscht Funkstille. Baric hat ihm nie gesagt, weshalb er nicht mehr auf ihn setzt.
Die EM in Portugal findet ohne Petric statt, und letzten Donnerstag kam ein weiteres Out für den Pechvogel: Der verletzte GC- Stürmer musste auch für die U21-EM in Deutschland Forfait erklären. Petric:
Petric hatte sich Anfang April gegen YB einen Aussenband- und einen Syndesmoseband-Riss zugezogen. Die Schwere der Verletzung war von den Klubärzten lange nicht erkannt worden, Petric wurde gar für einen Einsatz im verlorenen Cupfinal gegen Wil forciert. Danach aber ging gar nichts mehr: In sechsstündigen Therapiesitzungen versuchte sich der Stürmer seither für das grosse Ziel U-21-EM aufzubauen. Vergebens!
2004 ist definitiv nicht das Jahr von Mladen Petric: Mit dem Klub erlebte er eine Horror-Saison, und in der Nationalmannschaft steht er im Abseits. Die Enttäuschung ist gross - auch deshalb, weil er denkt, dass die Konkurrenz im kroatischen A-Team nicht übermächtig ist.
Wie alle Kroaten spricht auch Petric mit grosser Bewunderung vom 98er-Team, das vor sechs Jahren WM-Bronze in Frankreich gewonnen hat.
Petric lotet die Stärken in der Abwehr aus, wo Robert Kovac, Boris Zivkovic und Igor Tudor über riesige Erfahrung verfügen. Dennoch spiele die Mannschaft nicht extrem defensiv, sagt Petric. Schwach besetzt sei die Mittelfeldlinie, wo am ehesten noch Milan Rapaic von Ancona oder Nenad Bjelica von Kaiserslautern in die Spielmacherrolle schlüpfen könnte.
Wie für die Schweiz sei auch für die Kroaten das erste Spiel wegweisend. Petric: